Steckbrief Markus Gärtner

Wir schreiben Sonntag, den 11. Oktober 2015. Es ist kurz vor halb sechs Uhr morgens Herscheider Zeit. Einige Herscheider schauen gebannt auf den Livestream auf ihrem Laptop – es sind die Triathleten von TriSpeed Herscheid, die mit Gänsehaut den Zieleinlauf ihres Vereinskameraden beim Ironman auf Hawaii verfolgen. Hawaii-Triathlon – für viele der einzige wahre Ironman. Markus Gärtner hat es gepackt. Er hat bei der Weltmeisterschaft der Triathleten über die Langdistanz mit 3,8 Kilometer schwimmen, 180 Kilometer Radfahren und 42,195 Kilometer Laufen das Ziel erreicht. Zeit und Platzierung sind in diesem Moment vollkommen egal. Fast ein Jahr lang Quälerei, Training und äußerste Disziplin wandeln sich nun um in ein unbeschreibliches Gefühl der Glückseligkeit.


Markus Gärtner ist der erste Herscheider, dem die Qualifikation zur Weltmeisterschaft gelungen ist. Durch einen disziplinierten Wettkampf in der Sommerhitze von Frankfurt am Main im Juli 2015 erreichte Gärtner die notwendige Platzierung, um einen Startplatz beim „Ironman aller Ironmänner“ zu ergattern.
Dabei kam der 41 Jährige Herscheider erst 2009 zum Triathlonsport. Ende 2008 gründeten einige Herscheider den neuen Ausdauersportverein „TriSpeed Herscheid“. Erstmals in Erscheinung traten die Mitglieder Ende Mai 2009 beim Herscheid Triathlon in der Öffentlichkeit in Erscheinung, da war Markus Gärtner bereits ein Teil des Teams. Damals ahnte der selbstständige Fitnesstrainer noch nicht, dass der Triathlonsport einmal seine sportliche Erfüllung sein würde. Wie fast jeder Herscheider Junge spielte Gärtner Fußball beim TuS Herscheid. Auch hier war er der Anpeitscher und Motivator, aber die große Karriere würde er in diesem Sport wohl nicht starten können. Doch bei TriSpeed Herscheid ging binnen weniger Jahre die Erfolgskurve Gärtners steil nach oben. Ob Marathon- oder Ultra-Marathonläufe oder Triathlon-Veranstaltungen von der Sprint- bis zur Ironmandistanz, für Markus Gärtner gilt: je länger, desto erfolgreicher. Aufstehen morgens um halb sechs und mal eben so zehn Kilometer oder mehr durch die Dunkelheit, teilweise bei Wind und Wetter, laufen? Für Gärtner ist dies die Notwendigkeit für den sportlichen Erfolg.
Doch der Triathlet ist kein Einzelkämpfer. Mit seinen Mannschaftskameraden von TriSpeed Herscheid gelang dem derzeit bekanntesten Herscheider Sportler schon im ersten Jahr auf der Triathlonbühne der Aufstieg in der Verbandsliga. Das Jahr 2015 stand dann für den zweifachen Familienvater der Hawaii-Start ganz im Fokus, die Ligamannschaft konnte aber dennoch den Klassenerhalt verbuchen und wäre sogar beinahe noch aufgestiegen. Dies zeigt, welchen Stellenwert der kleine Herscheider Sportverein mittlerweile hat, dass sich Sportler für Triathlon interessieren, die ihn bis vor wenigen Jahren noch nie absolviert haben und nun ein fester Bestandteil der Verbands- oder Landesligamannschaft sind. Auch dies ist ein Verdienst Gärtners, der für den Triathlonsport und TriSpeed Herscheid mit seinen Erfolgen wirbt. Erfolgte wie der erste Platz beim P-Weg über 42 Kilometer oder der erste Marathonlauf in Frankfurt in unter drei Stunden und zuletzt ein zweifacher Staffelsieg beim P-Weg über die Ultra-Distanz von 67 Kilometer machten Gärtner, TriSpeed und Herscheid über die kommunalen Grenzen bekannt.
Das Bild, als Markus mit der Flagge unserer Heimatgemeinde Herscheid auf Hawaii den Zielbogen durchlief, wird vielen für ewig in Erinnerung bleiben.